Tag 14 / 16.07.2023 Serrig – Merzig

Motorstunden 3.6 / Fahrkilometer 21.29 / Schleusen 1

Nach der gestrigen Schulmeisterstunde zum Liegen bei Kegelzeichen, setze ich heute zu meiner Schande noch einen obendrauf. Wir geniessen die entspannte Fahrt bis vor die Schleuse in Mettlach. Wir werden gebeten, uns an die Wand vor der Schleuse zu legen, bis wir aufgerufen werden. Wir machen fest und warten und warten und warten. Wir schauen zu, wie sich die beiden Schleusen leeren und merken dabei nicht, wie sich der Wasserspiegel im Unterwasser um ca. 30 cm senkt. Der geneigte Skipper ahnt es, wir hängen an der einen Leine, die wir an der Mittelklampe (zu)fest gemacht haben. Das Material ächzt unter der enormen Last. Das Tau ist wie ein Stahlseil gespannt.  

Was tun? Warten, bis sich der Wasserspiegel wieder hebt? In diesem Moment nimmt mir der Schleusenwart die Entscheidung ab, denn er funkt uns nach einer Stunde Warten an und meint, wir können hinter dem nahenden Fahrgastschiff einfahren. Die dann entstehenden Wellen traue ich dem Material nicht mehr zu. Messer her, chirurgischer Schnitt, das Tau gibt einen erlösenden Ton von sich und das Schiff freut sich über die wiedergewonnene Freiheit. 

Bitte jetzt keine guten Ratschläge, ich weiss selber, was ich alles besser hätte machen können. Aber wenn mir jemand sagen kann, weshalb sich der Wasserspiegel im Unterwasser senkt, wenn Millionen von Liter Wasser abgelassen werden, bin ich empfänglich. Ich hätte eher darauf gewettet, dass er steigt. Aber seit gestern weiss ich, dass Wetten nicht so mein Ding ist.  

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