Rhein-Marne-Kanal: Zwischen Schleusenglück und Stillstand
22. – 23.03.2025
Seit letzter Woche geniessen wir unseren traumhaften Liegeplatz im Yachthafen von Strasbourg. Eigener Fingersteg, freie Sicht auf die vorbeiziehenden Schiffe — fast könnte man froh sein, hier gestrandet zu sein. Doch dieses Wochenende soll es eine nette Fahrt werden: Wir nehmen Kurs auf den Canal Marne au Rhin, Ziel Vendenheim.
Bei herrlichem Wetter tuckern wir los, vorbei an imposanten Frachtern und charmanten, zu Wohnschiffen umgebauten Kähnen. Das Europa-Parlament gleitet stolz an uns vorbei — es fühlt sich fast an wie eine kleine Sightseeing-Tour vom Wasser aus. Die erste Schleuse kommt in Sicht. Dank automatischer Steuerung geht es ruckzuck bergauf. Auch die zweite Schleuse klappt reibungslos.
Dann aber der Dämpfer: Die dritte Schleuse zeigt Doppelrot — ausser Betrieb. Nichts geht mehr. Wir probieren sämtliche Telefonnummern, die wir haben. Fünf Stück. Kein Erfolg. Die Schleusenzentrale bleibt stur stumm.
Langsam macht sich Frust breit. Die Sonne brennt, das Wasser glitzert friedlich, doch wir hängen fest. Das Gefühl, mitten auf der Strecke gestrandet zu sein, schlägt uns aufs Gemüt.
Aber wir wissen: In Frankreich bringt Aufregen nichts. Also atmen wir tief durch, wenden unser Schiff und fahren zurück nach Souffelweyersheim. Der kleine Hafen dort ist ruhiger als erwartet — und im Nachhinein gar keine schlechte Alternative. Wir machen fest, gönnen uns ein kühles Getränk und lassen den Tag entspannt ausklingen.
Manchmal sind es die ungewollten Umwege, die einem die schönsten Orte zeigen.