Abschied in Stille – Eine letzte Fahrt durch vertraute Gewässer
Heute Morgen waren wir noch in Seefeld (A), umgeben von Schnee. Der Plan war, gemächlich nach Hause zurückzukehren, den Urlaub ausklingen zu lassen. Und tatsächlich – für einen kurzen Moment fühlte es sich so an, als würde es gelingen. Doch kaum war ich angekommen, überkam mich eine Sehnsucht, die ich nicht mehr ignorieren konnte. Die Le Coeur de l’Écluse rief, und ich konnte nicht widerstehen. Die beste aller Ehefrauen verstand es – vielleicht besser als ich selbst – und liess mich ziehen. Ich wäre ohnehin nur ein rastloser Geist im eigenen Zuhause gewesen.
Jetzt tuckert das Schiff durch die dunkler werdenden Wasser der Marina Kembs, hinaus Richtung Mulhouse. Die Maschine brummt leise, das Wasser kräuselt sich im Kielwasser, aber in mir ist es still – diese Art von Stille, die nur der Abschied mit sich bringt. Es ist eine letzte Fahrt in diese Richtung, vorerst. In zwei Wochen wird Kembs nicht mehr unser Hafen sein. Wir kehren zurück auf den Vierwaldstättersee – für Jahre, wer weiss.
Doch bevor das geschieht, gibt es noch Dinge zu tun. In Breisach werden grosse Solar-Panels montiert, als letzter Gruss an die Unabhängigkeit, die wir hier so sehr genossen haben. Dann kommt der Moment, vor dem mir graut: die Auswasserung in Niderviller. Das Knarren der Gurte, wenn das Schiff aus dem Wasser gehoben wird, dieser eine Moment, in dem es zwischen zwei Welten schwebt. Und dann die lange Reise nach Luzern, fort von diesen Kanälen, die mir so vertraut geworden sind.
Ich weiss, es ist kein Abschied für immer. Aber heute fühlt es sich so an.